Geschichte

„Zukunft braucht Herkunft!“ Dieses Motto passt auch sehr gut zum Fach Geschichte. Die Geschichte zeigt uns, wie Menschen in vergangenen Zeiten gelebt, gedacht und gehandelt haben.

Warum lohnt die Beschäftigung mit Geschichte auch heute noch?

Wir können dadurch erkennen, dass das, was wir heute (mit)erleben, sich oft nur wenig von früheren Dingen unterscheidet, auch wenn es in anderen politischen Systemen oder Gesellschaften passiert ist. Vor allem aber lernen wir, wie und wann die tragenden Säulen unserer heutigen Welt entstanden sind, ob das die „Menschenrechte“, die „Demokratie“, der „Rechts- und Verwaltungsstaat“ oder der „Kapitalismus“ sind.

Geschichte in der Mittelstufe

Geschichte ist ein sogenanntes Nebenfach. Es wird in Klasse 7 und 10 jeweils epochal (d.h. in einem der beiden Halbjahre) und in Klasse 8 und 9 ganzjährig mit zwei Wochenstunden (zwei Einzel- oder eine Doppelstunde) unterrichtet.

Die a-Klasse (1. Fremdsprache Französisch) weicht in Klasse 9 und 10 davon ab (Klasse 9: epochal; Klasse 10: zweistündig), weil in ihr das Fach Geschichte in der 10. Klasse auf Französisch angeboten wird.

In jedem Schuljahr gibt es ein fächerübergreifendes Thema mit den Nachbarfächern Geografie und Politische Bildung, z.B. „Armut und Reichtum“ oder „Migration“. Die jeweiligen Fachlehrkräfte versuchen dann, möglichst zeitgleich und abgestimmt das Thema aus den verschiedenen Perspektiven zu behandeln.

Neben den verpflichtenden Überblicksteilen (in chronologischer Reihenfolge) gibt es in jedem Schuljahr noch ein Wahlthema, z.B. „Christen, Muslime und Juden im Mittelalter“ oder „Das Jahr 1917“, durch das ein Bereich aus dem Überblick vertieft wird.

In allen Jahrgängen wird das Lehrbuch „Forum Geschichte“ aus dem Cornelsen-Verlag benutzt. Daneben werden natürlich auch andere Materialien einbezogen, von der alten Wandkarte über Arbeitsblätter bis hin zu digitalem Material. Alle Schülerinnen und Schüler führen einen Hefter. In jedem Halbjahr wird mindestens eine Lernerfolgskontrolle geschrieben, darüber hinaus kann jede Lehrkraft selbst weitere Schwerpunkte der Erbringung von Leistungen bestimmen (z.B. Referate oder Präsentationen; Portfolios; Themen-Aufsätze etc.).

Wichtig ist uns vor allem, dass der Umgang mit verschiedenen Quellen und Texten nach und nach eingeübt wird und vor allem das Leseverständnis geschult wird, d.h. dass Texte verstanden bzw. unter bestimmten Gesichtspunkten ausgewertet werden. Außerdem soll das Bewusstsein für Fachsprache und guten sprachlichen Ausdruck im Mündlichen wie Schriftlichen geschärft werden.

In der 10. Klasse wird Geschichte auch als Wahlpflichtfach (WPF) angeboten. Hier können Lehrkraft und die Kursmitglieder mindestens zwei Themen aus einem vorgegebenen Katalog frei auswählen. Häufig wird der Unterricht projektartig durchgeführt oder es wird an Wettbewerben teilgenommen. Aktuell bildet ein Projekt zu „Stolpersteinen“ den Mittelpunkt des Unterrichts. Daneben bereitet das Wahlpflichtfach auch auf die Kursstufe vor, vor allem auf die Analyse von Texten.

Geschichte in der Oberstufe

Geschichte wird in der Oberstufe sowohl als Leistungskurs (5-stündig) und als Grundkurs (3-stündig) angeboten. Der Besuch der beiden Kurse im 12. Schuljahr ist für alle Schülerinnen und Schüler verpflichtend.

Thematisch gibt es einen chronologisch angelegten Durchlauf durch die Geschichte, bei dem aber nicht mehr alle Themen behandelt werden. Neben den verpflichtenden Themen gibt es noch die alle zwei bis drei Jahre wechselnden Abiturschwerpunkte. Schwerpunkt ist aber die Geschichte der Neuzeit (Absolutismus, Revolutionen, Demokratie von Weimar, Nationalsozialismus, Kalter Krieg).

Wichtig ist uns vor allem eine gute Vorbereitung auf das schriftliche bzw. mündliche Abitur, aber auch auf die Präsentationsprüfung. So werden alle möglichen Klausurformate „trainiert“, wobei ein Schwerpunkt bei der Analyse von Texten liegt. Ein vielseitiger Einbezug von Material aller Art (Karten, Statistiken, Karikaturen, Photos …) ist aber ebenfalls Ziel des Unterrichts.

Exkursionen, Projekte und Kursfahrten

Angestrebt wird, dass jede Klasse mindestens einmal im Schuljahr eine Exkursion zu einem historischen Lernort (Museum, Denkmal, Gedenkstätte etc.) vorbereitet, durchführt und auswertet. In der Kursoberstufe soll jedes Halbjahr eine solche Exkursion stattfinden. Beliebte Ziele sind z.B. die Berliner und Potsdamer Museen und Schlösser, das Haus der Wannsee-Konferenz, das Alliiertenmuseum oder die Gedenkstätten Berliner Mauer und Hohenschönhausen, aber auch der Besuch von Theaterstücken oder Zeitzeugengespräche sind Gegenstand von Projekten neben dem Unterricht.

Die Leistungskurse Geschichte machen häufig am Ende der 11. Klasse eine Kursfahrt. Ziele waren in der Vergangenheit z.B. Regensburg, Trier, Prag, Rom oder sogar Istanbul. Hier soll der Unterricht durch die Begegnung mit den originalen Schauplätzen ergänzt und andere Perspektiven eingenommen werden.

Team

Zurzeit unterrichten mehr als 15 Lehrkräfte das Fach Geschichte. Alle Lehrkräfte bilden sich regelmäßig fort. Bei der Verteilung des Unterrichts werden zwar individuelle Wünsche berücksichtigt, aber – vom Leistungskurs abgesehen – wird erwartet, dass jede Lehrkraft das Fach in allen Klassenstufen unterrichtet. Eine Lehrkraft bleibt in der Regel zwei Jahre (7/8  bzw. 9/10) in einer Klasse, im Kurssystem erfolgt meist ein Wechsel von 11 nach 12.

2022: 120 Jahre Schulgeschichte!

Zu diesem festlichen Anlass bildete der Grundkurs Geschichte 2022 mit Herrn Schwerdtfeger die Silhouette des Schulturmes nach. Die originale Wetterfahne aus dem Jahr des Richtfestes, 1902, als Vorlage nehmend, wurden sechs weitere Fahnen mit je 20 Jahren (Schul-) Geschichte gestaltet, mit tatkräftiger Unterstützung von D. Boskamp und dem Fachbereich Kunst.

Es ging darum, Bedeutendes aus der Geschichte der „Droste“ bzw. ihrer Vorgängerschulen zu recherchieren sowie Begebenheiten aus der allgemeinen Geschichte, die mittelbar auch für die „Droste“ bedeutsam waren. Bereits im Jahr 1885 wurde die Schule als private Mädchenschule gegründet, 1938 wurde sie dann nach Annette von Droste-Hülshoff benannt. Seit wann auch Jungen die Schule besuchen durften – Ihr könnt es in der Installation finden und nachlesen.

Für das Projekt wurden Quellen gesichtet, Zeitzeugen befragt, Dummys der „Fahnen“ produziert, geschrieben, geschnitten, geklebt, gemalt. Die Rahmen, in denen sechs der Fahnen nun stecken, finanzierte freundlicherweise der Verein der Eltern und Freunde.

Die Installation befindet sich im Erdgeschoss, zwischen den Räumen 112 und 113. Alle 20 Schülerinnen und Schüler des Grundkurses haben die Droste 2022 mit dem Abitur verlassen.

Genutzte Quellen & Darstellungen:

  • Heimatverein Zehlendorf Museum und Archiv (Clayallee 355, 14169 Berlin): Zehlendorfer Anzeiger (bis 1960), A-171 Festschrift zum 50-jährigen Jubiläum der Droste (1955), A-172 Festschrift zum 60-jährigen Jubiläum der Droste (1965), Festschrift 100 Jahre Droste (1905-2005), Jahrbücher der Abitur-Jahrgänge (ab 1980)
  • Homepage der Droste (Autor: Dr. Feckl, ehem. Geschichtslehrer an der Droste)
  • „Zeitzeuge“: Herr Eckart, Fachbereichsleiter Gesellschaftswissenschaften
  • Lanzinner, Maximilian (2016), Buchners Kolleg Geschichte Ausgabe Berlin, Band 2, 1. Auflage, 2. Druck, Bamberg
  • Deutsches Historisches Museum
  • Bilder der Revolte

Dank geht an den Verein der Eltern und Freunde für die Finanzierung der Rahmen.