Annette von Droste-Hülshoff

Der Droste würde ich gern Wasser reichen …

Sarah Kirsch (1935-2013)

So beginnt eine poetische Hommage an die Schriftstellerin Annette von Droste-Hülshoff (1797-1848), die heute als eine der berühmtesten deutschen Dichterinnen gilt.

In einer Zeit des Wandels zwischen Französischer Revolution und dem freiheitlich-demokratischen Aufbruch in deutschen Landen erlebte die Schriftstellerin und Komponistin geistige Enge und einen streng begrenzten Handlungsspielraum.

Wilhelm Grimm soll sie als ein „vorlautes Fräulein“ bezeichnet haben, womit ihr wacher Verstand und ihr offenes Empfinden gemeint sind. Nicht selten brüskierte sie damit die „Männergesellschaft“ und wurde auch von ihresgleichen verächtlich betrachtet.

Die begnadete Dichterin thematisierte die von ihr oft als schmerzlich empfundene Begrenztheit als Frau im 19. Jahrhundert in ihren Gedichten und Briefen. Sie brauchte und liebte den intellektuellen Austausch, der in dieser Zeit als nicht schicklich für eine Frau galt. In ihrem Testament, das auch ein literarisches Fazit enthält, schreibt sie:

Alles was ich geschrieben
Das ist kein Hauch und ist keine Luft
Und ist kein Zucken der Finger
Das ist meines Herzes flammendes Blut
Das dringt hervor durch tausend Tore

1847

Ohne Frauenrechtlerin nach heutigem Verständnis gewesen zu sein, hat sie doch Frauen in Kunst und Kultur den Weg gebahnt:

Auch ein Beruf
O hätten wir nur Mut, zu walten
Der Gaben, die das Glück beschert!
Wer dürft uns hindern? Wer uns halten?
Wer kümmern uns den eignen Herd?
Wir leiden nach dem alten Rechte:
Dass, wer sich selber macht zum Knechte,
Nicht ist der goldnen Freiheit wert.

1845

Die Droste klingt nach …
… und ist unserer Schulgemeinschaft bis heute inspirierendes Symbol für Selbstbestimmtheit, Intelligenz, Gleichberechtigung und Offenheit.