Seminarkurs Nachhaltigkeit

Allen Schüler:innen, denen Nachhaltigkeit am Herzen liegt, bietet das Droste die Möglichkeit, am Seminarkurs Nachhaltigkeit teilzunehmen. Im Seminarkurs bewerten wir, inwiefern die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele, die in der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung von der Generalversammlung der Vereinten Nationen festgelegt wurden, die Welt global und lokal zu einer fairen und nachhaltigen Lebensweise bringen. Dabei stehen die großen Themen Menschen, Planet, Digitalisierung, Frieden und Partnerschaften im Zentrum. Der Seminarkurs findet wie ein Grundkurs über die ersten zwei Semester der Oberstufe je drei Stunden pro Woche statt. Im Kurs haben wir die Chance uns von klassischen Unterrichtsstrukturen zu lösen und in Projekten selbstständig zu arbeiten und kreativ Produkte zu gestalten. Außerdem bereitet der Kurs auf die wissenschaftliche Arbeit für die fünfte Prüfungskomponente im Abitur vor.

Im Herbst 2022 ist eine interaktive Ausstellung zu den 17 Zielen entstanden. Wir haben uns jeweils zu einem SDG aktuelle positive und negative Statistiken der UN und des Statistischen Bundesamts angeschaut und daraus eigene Diagramme erarbeitet. In einem Design Thinking Workshop haben wir Ideen für die interaktiven Elemente entwickelt. Hier einige Take Aways aus der Sicht der Schüler:innen:

Ziele: Die Sustainable Development Goals

SDG  1 – Keine Armut

Bei der Arbeit an meinem SDG hat mich besonders die Tatsache überrascht und zugleich auch gefreut, dass man beim Anteil der in absoluter Armut lebenden Bevölkerung (weniger als 1,9 US Dollar pro Tag zur Verfügung) keine negativen Entwicklungen sehen kann.

SDG 2 – Kein Hunger

Mir war es ein Anliegen, anderen Tipps wie z. B. die App „Too good to go“ mitzugeben, die sie in ihren Alltag integrieren können, um gegen Hungersnot und Lebensmittelverschwendung anzukämpfen. Dabei werden einem nicht nur die schlechten Aspekte vor Augen geführt, sondern man kann hoffnungsvoll in die Zukunft blicken, wenn jeder einen kleinen Beitrag leistet.

SDG 3 – Gesundheit und Wohlergehen

„Die Gewährleistung eines gesunden Lebens (…) ist für eine nachhaltige Entwicklung von wesentlicher Bedeutung“. Dies hat während der Corona Pandemie noch mehr an Relevanz gewonnen. Überall finden wir Nachrichten zu steigenden Fallzahlen und Krisenplänen. Während unserer Recherche zum SDG ist uns allerdings sehr deutlich geworden, dass sich die gesundheitliche Lage im Allgemeinen verbessert! Wir konnten fast ausschließlich positive Entwicklungen finden!

SDG 4 – Hochwertige Bildung

Bei meiner Recherche fand ich überraschend, dass die Entwicklung in Bezug auf „Hochwertige Bildung“ bis zum Eintritt der Corona-Pandemie weitgehend positiv verlaufen ist. Der Zugang zu Bildung hängt zwar immer noch stark vom sozioökonomischen Hintergrund und dem Standort einer Person sowie weiteren Faktoren ab, allerdings hat er im Laufe der Jahre weltweit stark zugenommen.

SDG 5 – Geschlechtergleichheit

Die Gerechtigkeit zwischen unterschiedlichen Geschlechtern ist global bedeutsam und gerade deshalb total wichtig! Während der Erarbeitung habe ich gemerkt, wie fortgeschritten wir hier in Deutschland schon sind. Trotzdem haben wir noch nicht vollständige Gerechtigkeit erreicht. Mich hat schockiert, wie stark Frauen in sehr vielen Ländern benachteiligt werden. Die notwendige Erreichung dieses Ziels muss unbedingt unterstützt werden!

SDG 6 – Sauberes Wasser und Sanitäre Einrichtungen

In Berlin haben wir sauberes Trinkwasser sowie moderne Sanitäranlagen. Deshalb erscheint dieses SDG vielen zunächst etwas alltagsfern. Allerdings haben wir einen sehr großen Einfluss auf Wasserverbrauch und Wasserverschmutzung in anderen Ländern, durch unseren Konsum. Kaufen wir ein neues T-Shirt, tragen wir passiv dazu bei, dass Flüsse – oft die Trinkwasserquellen von Menschen – mit Chemikalien verdreckt werden.

SDG 7 – Bezahlbare und saubere Energie

Bei meinem intensiven Arbeitsprozess habe ich viel zu den Standards der weltweiten Energieversorgung gelernt, unter anderem auch über die Entwicklung der generellen Investitionen. Insgesamt hat es mich ein wenig enttäuscht, dass dieses Ziel nicht bis 2030 umgesetzt werden kann und dann immer noch 660 Millionen Menschen weltweit ohne einen Stromanschluss leben müssen.

SDG 8 – Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum

Ich habe während meiner Recherche gemerkt, dass sogar in Europa viele Menschen ohne Arbeitsvertrag arbeiten, insbesondere in der Landwirtschaft. Dort sind es, um genau zu sein, 50%! Außerhalb der Landwirtschaft sieht es aber insgesamt mit 17% besser aus. Außerdem war ich sehr positiv überrascht, dass immer mehr Geld in die Entwicklungshilfe für andere Länder geht.

SDG 9 – Industrie, Innovation und Infrastruktur

Von der Arbeit mit meinem SDG ist mir die intensive und vielseitige Recherche stark in Erinnerung geblieben. Nichtsdestotrotz war der Unterricht, speziell bei der künstlerischen Ausarbeitung, immer mit viel Spaß verbunden. Überrascht wurde ich besonders davon, wie ausgebaut die Infrastruktur (z. B. Mobilfunknetzwerk) in Entwicklungsländern teilweise schon ist und dass den Menschen oftmals lediglich der Zugang dazu fehlt.

SDG 10 – Weniger Ungleichheiten

Es ist offensichtlich, dass wir in Berlin meist unter besseren Bedingungen leben als Menschen in anderen Ländern. Dies wird besonders durch die aktuell sehr hohe Anzahl an Flüchtlingen deutlich. Während in Deutschland glücklicherweise Frieden herrscht, müssen andere täglich um ihr Leben fürchten. Wir sollten das Leid anderer nicht ignorieren, sondern versuchen, den Betroffenen zu helfen.

SDG 11 – Nachhaltige Städte und Gemeinden

Während wir uns mit diesem SDG beschäftigt haben, waren wir überrascht davon, wie viele komplexe Unterpunkte (z. B. Ausgaben für Landschaftsschutz, sexuelle Belästigung) es zu diesem Überthema gibt. Besonders schockiert hat uns, dass es in den letzten Jahren immer mehr Wohnungen in Städten gibt, in denen mehr als die vorgeschriebene Anzahl an Personen lebt.

SDG 12 – Nachhaltiger Konsum und Produktion

Beim Projekt haben wir darauf geachtet, möglichst immer eine positive und eine negative Statistik auszuwählen, um zu zeigen, was schon getan wird und woran wir noch arbeiten müssen. Die vielen positiven Entwicklungen haben mich überrascht und mir bewusstgemacht, wie viel schon getan wurde und wird, was natürlich trotzdem nicht genug ist. Auch wir hier in Berlin müssen noch sehr viel nachhaltiger konsumieren.

SDG 13 – Maßnahmen zum Klimaschutz

In meiner Recherche lag mein Fokus auf den Treibhausgasemissionen und eigenen Maßnahmen dazu. Überraschend war jedoch nicht der negative Trend weltweit, sondern dass es (nach DeStatis) auch so viele positive Entwicklungen gibt. Das alles habe ich in mein Projekt aufgenommen, sodass ich schlussendlich auch zu mehr Engagement motiviert war.

SDG 14 – Leben unter Wasser

Während der Arbeit an meinem SDG ist mir aufgefallen, dass es zu vielen Aspekten der Verschmutzung der Meere noch keine Daten gibt. Deutlich wurde aber auch, dass die Auswirkungen unseres Konsums auf die Weltmeere viel zu groß sind und wir im Hinblick auf den Müll-/ Plastikanteil im Meer noch einen langen Weg vor uns haben. Wir machen aber jeden Tag Fortschritte.

SDG 15 – Leben an Land

Uns hat das SDG besonders aufgrund der Thematik der Biodiversität interessiert. Bei unserer Recherche fanden wir es erschreckend, dass pro Jahr immer mehr Tiere vom Aussterben bedroht werden. Erfreulich sind jedoch die Erfolge, wie zum Beispiel die Erweiterung der geschützten Biodiversitätsgebiete. Wir finden aber, dass es trotz der Fortschritte noch viel zu tun gibt.

SDG 16 – Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen

Durch meine intensive Auseinandersetzung mit dem Nachhaltigkeitsziel 16 haben sich viele interessante Fakten und Fragen aufgetan, die aktuell sehr entscheidend sind und auch in der Zukunft eine Rolle spielen werden. Zum Beispiel stelle ich mir die Frage, ob eine weltweit stark zunehmende Aufrüstung des Militärs tatsächlich zuträglich für stärkere internationale Zusammenarbeit und Zusammenhalt ist.

SDG 17 – Partnerschaften zur Errichtung der Ziele

Die Nachhaltigkeitsziele sind überaus wichtig für unsere Welt. Daher müssen wir deren Umsetzung stärken und darauf achten, dass jedes Land seinen Beitrag zur Erreichung der Ziele leistet. Die Arbeit an meinem SDG hat mir vor Augen geführt, dass, wenn man die Welt zu einem besseren Ort machen möchte, es globale Partnerschaften braucht. Nur zusammen kann man etwas erreichen!