Theaterklasse des Abiturjahrgangs präsentiert „Die Zofen“ von Jean Genet

Vom 15. bis 17. Januar 2024 begeisterte die Theaterklasse des Abiturjahrgangs unter Leitung von Dr. Martin Ganguly mit der Aufführung des Stücks „Die Zofen“ von Jean Genet.

Das Stück dreht sich um Claire und Solange, zwei der Willkür und den Launen der „gnädigen Frau“ ausgelieferte Zofen. Dagegen rebellieren sie heimlich, beispielsweise wenn Claire Kleider der „gnädigen Frau“ anzieht und in deren Rolle schlüpft. Nachdem die Zofen den „gnädigen Herrn“ durch falsche Anschuldigungen ins Gefängnis gebracht haben, wollen sie die „gnädige Frau“ ermorden …

Zentrale Themen des Stücks sind Unterwerfung und Abhängigkeit, Willkür, Machtlosigkeit, Frustration – und das Aufbegehren der Erniedrigten gegen die gesellschaftlichen Verhältnisse. Ebenso faszinierend wie der Wechsel zwischen realistischen und absurd-künstlichen Szenen ist das Oszillieren zwischen Tragödie und Komödie.

Die intensive Probenarbeit war sowohl große Herausforderung als auch bereichernde Erfahrung für die Teilnehmenden des Kurses Darstellendes Spiel. Im Folgenden reflektieren einige der Schauspieler:innen ihre Erfahrungen bei der Erarbeitung und Aufführung des Stücks:

Das Spielen der Claire in „Die Zofen“ war für mich ein herausfordernder und spannender Einblick in die Welt der Schauspielerei. Das Stück von Jean Genet fand ich besonders interessant, da es sich um Machtverhältnisse, Schwesternschaft und vor allem um starke weibliche Hauptcharaktere dreht. Die Erarbeitung des Stückes war für mich (und auch für meine Mitschüler) ein sehr positives Erlebnis, das zwar mit viel Arbeit, aber auch mit großem Spaß und mit viel Leidenschaft für das Theaterspielen verbunden war. Ich bin dankbar, dass ich eine derartige Erfahrung machen durfte und würde es jedem, der sich für Theater interessiert, empfehlen, DS als Kurs zu wählen.

Lilli Woltersdorf

Ich habe in dem Theaterstück „Die Zofen“ eine der beiden „gnädigen Frauen“ gespielt. Ich hatte vorher keine Erfahrung mit Theater und war anfangs noch sehr skeptisch, ob ich es schaffe, diese Rolle zu spielen – einerseits, weil ich eine Person verkörpern musste, die einen völlig anderen Charakter als ich besitzt, und andererseits, weil ich in die Rolle einer Frau schlüpfen musste. Ich in froh, dass es mir (nach anfänglichen Schwierigkeiten) letztendlich doch gelungen ist, eine überzeugende und sehr eingebildete gnädige Frau zu spielen. Und mit Blick auf die Aufführung bin ich sehr stolz auf das, was wir geschafft haben.

Jan Rackles

Das gemeinsame Erarbeiten des Theaterstücks „Die Zofen“ öffnete mir die Tür zu einer aufregenden Reise der persönlichen Entwicklung. Die größte Herausforderung bestand darin, die komplexen Charaktere des Stücks zu verstehen und authentisch zu verkörpern. Die Zusammenarbeit im Kurs schärfte damit meine Fähigkeiten zur konstruktiven Kommunikation und Problemlösung, vor allem, wenn es um die Interpretation bzw. die Inzenierung des Stückes ging.
Die Aufführung vor Publikum war der Höhepunkt, der die Bedeutung von kreativen Ausdrucksformen in der schulischen Bildung unterstrich. Der DS-Kurs lehrte mich nicht nur schauspielerische Techniken, sondern auch lebenswichtige Kompetenzen wie Teamarbeit und Durchhaltevermögen. Allen Schülerinnen und Schülern rate ich, den DS-Kurs zu wählen, um die Bühne als Raum der persönlichen Entwicklung zu entdecken.

Milan Weinert

Publikumsstimmen zur Aufführung von „Die Zofen“:

Vielen Dank noch einmal für diesen tollen Theaterabend! Das war seit langer Zeit das beste Schultheater, dass ich gesehen habe! Gratulation!

Frauke Lange, Schulberaterin Kulturelle Bildung/Theater Berlin

Vielen Dank für die schöne Vorstellung gestern. Glückwunsch, dass die Schüler so motiviert werden konnten, ein so anspruchsvolles Stück zu spielen! Besonders beeindruckt haben mich die Länge der Texte (…) und dass die Frauenrollen ganz ohne Klamauk und sehr ernsthaft von Männern gespielt wurden. Un grand merci aussi pour les petits passages en français 😉

Juliane Kürschner-Ungeheuer, ehemalige Fachleiterin Französisch an der Droste

Das war ein großartiger Theaterabend! So intensiv alles – vom Spiel und den Texten bis zum präzisen Timing und der visuellen Gestaltung in Raum, Farbe und Kostüm. Da können die Schüler (und der Lehrer) stolz sein – auch in Japan wäre das in dieser Form etwas ganz Besonderes. Ich komme gerne wieder.

Yasujiro Takahashi, Besucher aus Berlin