Droste feiert Vielfalt!

Weißt du, was Fasching mit Religion zu tun hat? Findest du es wichtig, dass wir gemeinsam Feste feiern? Haben Religionen in unserem Schulalltag etwas zu suchen? Gibt es auch einen Fasching im Judentum? Und wie feiern Muslime eigentlich Feste?
Wenn dich diese Fragen interessieren – freu dich auf den März 2025 an der Droste, denn wir wollen diesen besonderen März nutzen, um unsere Vielfalt der religiösen Feste und Traditionen sichtbar und erlebbar zu machen – miteinander, wertschätzend und offen für Neues.
Wir starten am Rosenmontag, am 03. März 2025. An diesem Tag gibt es in vielen Regionen Deutschlands – auch in unserer Nähe – Fastnachtsumzüge. Diese bilden den Vorabend der Fastenzeit. Die Idee ist, dass man vor Beginn einer stillen Zeit des Verzichtens ab Aschermittwoch bis Ostern noch einmal so richtig feiert und Spaß hat. Die Idee geht bis ins späte Mittelalter zurück, in dem das Fasten für die Christen eine viel größere Rolle spielte als heute und es daher für die Bevölkerung wichtig war, vorher nochmal so richtig zu feiern. Die Protestanten lehnten diese wilden Feiern übrigens ab, deshalb feiert man den Fasching nicht so stark in ehemals protestantischen Gebieten wie Berlin-Brandenburg. Aber heute ist jeder Mensch, auch jeder gläubige oder ungläubige Mensch frei, zu tun (oder zu lassen), was er oder sie gern möchte – wer Verkleidung mag – macht mit, wer nicht, lässt es bleiben!
Ab dem 28. Februar 2025 bereits fasten Muslime – und hier wird das häufig nicht so offen verstanden wie heutzutage im Christentum. Als Muslim oder Muslima fastest du im Fastenmonat Ramadan von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang Essen und Trinken. Das ist für viele muslimische Gläubige eine harte, aber wichtige Aufgabe, die im Koran formuliert wird. Der Ramadan richtet sich nach dem Mondkalender und wandert deswegen durch das Jahr – mal gibt es lange Tage im Ramadan, mal sind diese etwas kürzer. Dass der Ramadan 2025 in diesem Jahr parallel mit der christlichen Fastenzeit und in der Zeit des jüdischen Faschingsfestes Purim liegt, ist also eher ein Zufall. Der Ramadan endet in diesem Jahr am 30. März mit dem zweithöchsten Feiertag der Muslime, dem Zuckerfest. Dieses Fest des Fastenbrechens heißt so, weil es dort vor allem für die Kinder viele Süßigkeiten gibt. Man kommt zusammen und feiert im Kreise von Freunden und Familie das Ende des Fastens.
Das jüdische Faschingsfest Purim fällt in diesem Jahr auf den 14. März 2025. Das Fest erinnert an die Rettung der jüdischen Bevölkerung in Persien. Hier soll ein böser Wesir namens Haman den Herrscher zum Mord an der jüdischen Bevölkerung aufgefordert haben; durch Mordechai und Ester wird dies verhindert und im Kampf gegen ihre Feinde gewinnt die jüdische Bevölkerung. Dieser Geschichte wird an Purim mit Verkleidung, leckerem Essen und viel Lärm gedacht. Gefastet wird im Judentum zu einer anderen Zeit.
Die Verbindung von Feiern und Fasten ist also enger, als du das vielleicht zunächst gedacht hast. Das Fasten findet sich als Tradition, die dazu dient, sich auf sich selbst und die eigene Religion zu besinnen, in allen drei Weltreligionen – im Judentum, im Christentum und im Islam. In manchen Religionen ist es ganz frei, was man fastet. Als Christ kannst du dich heutzutage z. B. entscheiden, ob und worauf du verzichtest. Na, Lust mal dein Handy für 40 Tage bei den Mikos zu lassen? Scherz. Aber 40 Tage kein Fleisch essen? Oder 40 Tage ohne Schokolade? Auch 40 Tage ohne Lügen wären möglich; das ist übrigens im Ramadan auch wichtig: nicht zu lügen oder andere zu beleidigen. Wenn du dich für den Verzicht entscheidest, ist es vor allem wichtig, dass du selbst den Verzicht spürst, es sollte also etwas sein, worauf du im Alltag wirklich nur schwer verzichten kannst. Hausaufgaben zählen also nicht dazu.
Egal, ob du dich an Rosenmontag und Purim verkleiden willst, ob du gern Pfannkuchen isst, mal Hamantaschen probieren möchtest oder dich jetzt schon auf das Zuckerfest freust: Mach mit oder behandele diejenigen, die mitmachen wollen, mit Respekt und Wohlwollen!
Frau Dr. Kant und die DoR-AG