Ethik

Schon seit 15 Jahren haben alle Berliner Schüler:innen der Klassen 7 bis 10 zwei Stunden Ethik pro Woche, und doch fragen sich viele Jugendliche, worum es im Ethikunterricht eigentlich geht. Du auch?

Inhalte des Ethikunterrichts

Die Ethik ist ein Teilgebiet der Philosophie, welches sich mit dem moralischen Handeln beschäftigt und es kritisch hinterfragt. Das Fach soll dabei helfen, dass wir das, was wir oder andere tun, besser einordnen, verstehen und auch beurteilen können.

Im Ethikunterricht diskutieren wir über Themen wie Freundschaft, Liebe, Glück oder Gerechtigkeit. Wir beschäftigen uns aber auch mit Philosophen wie Aristoteles oder Sokrates, die mit ihren Texten Anstöße für spannende Gespräche liefern. In Ethik lernt man zu diskutieren, Texte zu schreiben, zu präsentieren und seine Meinung mit guten Argumenten zu verteidigen, diese aber auch zu hinterfragen. Es gibt Projekte und Exkursionen, die den Unterricht abwechslungsreich machen.

Das sagen Schüler:innen der Droste über den Ethikunterricht:

Ethik ist ein Fach, in dem der Schwerpunkt auf der mündlichen Mitarbeit im Unterricht liegt, es lebt davon, dass alle gemeinsam nachdenken und miteinander arbeiten. Deshalb sollen hier auch unsere Schüler:innen zu Wort kommen und erläutern, wie sie den Ethikunterricht an der Droste sehen:

Im Ethikunterricht geht es vor allem um Moral. Es gibt verschiedene Facetten, mit denen wir uns beschäftigen. Bei der Identität machen wir uns Gedanken über uns selber, wir denken über den Lebensweg und verschiedene Lebensabschnitte nach. Wichtige Themen sind auch Freundschaft und Liebe. Man macht sich Gedanken über wahre und falsche Freundschaft und über den Unterschied zwischen lieben und verliebt sein. Etwas Besonderes ist die Religion oder der Glaube. Hier lernen wir andere Traditionen und Bräuche kennen und überlegen z.B., ob manche Vorurteile wirklich berechtigt sind. Andere Themen, wie Egoismus, Aggressionen und Gewalt, Mythen, Recht und Gewissen sorgen dafür, dass der Ethikunterricht immer abwechslungsreich ist. (Sayaka T., 9c)

Der Ethikunterricht an dem Droste-Hülshoff-Gymnasium ist sehr modern und spaßig gestaltet. Es werden viele unterschiedliche Methoden verwendet, die den Unterricht interessant und spannend machen. Viel Gruppenarbeit und offene Diskussionen führen dazu, dass die Schüler sich am Unterricht beteiligen und erfreuen. Referate und Teamarbeit führen Schüler zusammen und gestalten das Fach Ethik amüsant und “frisch”. Diskussionen über aktuelle Themen mit ethischem oder moralischem Hintergrund werden besprochen und aufgeklärt. Exkursionen werden durchgeführt, sodass der Ethikunterricht Abwechslung bekommt. (Sandra D., 9c)

Ethikunterricht ist für den Betrachter von außen nicht anders als jeder andere Unterricht auch. Man behandelt verschiedene Themen, arbeitet mit dem Schülerbuch und anderen Medien, diskutiert und erarbeitet sich eigene Lösungen. Und doch unterscheidet sich der Ethikunterricht grundlegend von anderen Fächern wie zum Beispiel den Naturwissenschaften oder Sprachen. So ist der Ethikunterricht für mich z.B. sehr viel persönlicher als der Unterricht in anderen Fächern. Manchmal ist es schwierig, für fundamentale und existenzielle Fragen, wie die Frage nach dem Sinn des Lebens, dem Leben nach dem Tod oder der Definition von Liebe, eine zufriedenstellende Antwort zu finden, aber darum geht es im Ethikunterricht nicht. Sinn und Zweck ist es vielmehr, sich Gedanken über Dinge zu machen, mit denen man sich zuvor vielleicht noch gar nicht intensiv beschäftigt hat. Wir behandeln Themen, die uns Jugendliche bewegen, diskutieren in kleineren Gruppen oder mit der ganzen Klasse über philosophische Fragen und Probleme und lernen uns selbst besser kennen. Gemeinsam erarbeiten wir Lösungen für alltägliche Probleme, wir lernen die Meinungen und Einstellungen anderer (Philosophen, Mitschüler etc.) kennen und denken dadurch auch über unsere eigenen Ideale und Vorstellungen nach. Wir sprechen z.B. über den Umgang mit anderen Menschen, das Moralverständnis und darüber, was es heißt Verantwortung zu übernehmen.
Der Ethikunterricht bekräftigt mich, mir über mich selbst und meine Rolle in der Gesellschaft Gedanken zu machen und fördert unter anderem meine Selbstfindung. (Lena M., 9c)

Für mich ist Ethikunterricht von den Themen dem Religionsunterricht sehr ähnlich, doch dort werden sie aus einer ganz anderen Perspektive behandelt. Der Ethikunterricht schult sehr stark das eigenständige Denken und das Vertreten der eigenen Position. Ethikunterricht ist für mich vor allem aus diesem Grund sinnvoll, doch auch, weil dort die verschiedenen Sichtweisen besprochen werden und ich so lernen kann, mich besser in andere Personen hineinzuversetzen. Beim Ethikunterricht werden vor allem moralische und philosophische Fragestellungen diskutiert, was häufig dazu führt, dass wir uns mit Themen beschäftigen, über die wir im Alltag nie nachdenken würden. Deshalb war dieser Unterricht für mich einerseits eine neue Erfahrung, andererseits aber auch die Behandlung mir schon bekannter Themen aus dem Religionsunterricht. (Clara B., 9c)

Digitale Fragerunde mit Expert:innen zum Thema Inklusion

Expert:innen zu einem Thema in den Unterricht einladen? Geht dies überhaupt in Zeiten einer Pandemie, in der Kontakte eingeschränkt werden sollten?

Ja, es geht! Denn wir legen Wert auf den Austausch mit Anderen. Passend zu dem Unterrichtsthema „Ich und die anderen“ in einer 7. Klasse haben wir die Expert:innen einfach digital in den Klassenraum zugeschaltet. Inklusion ist im Sinne der Gleichstellung ein wichtiger Aspekt des Reihenthemas. Bevor die außerschulischen Expert:innen kamen, haben wir uns mit Inklusion inhaltlich beschäftigt und viele Fragen an betroffene Menschen gesammelt. Diese konnten dann in einer Live-Schaltung den zwei Exper:innen auf dem Gebiet gestellt werden. Der Verein Aktion Mensch hat hierzu den Kontakt mit den außerschulischen Expert:innen Kübra Sekin (Moderator:in, Schauspieler:in und Youtuber:in) und Mathias Mester (Leistungssportler:in) ermöglicht. Beide engagieren sich in dem Feld Inklusion, sind selbst davon betroffen und bundesweit aus verschiedenen Medien bekannt. Die Fragerunde war sehr spannend und die Schüler:innen würden dies auch anderen Klassen empfehlen.

Team

Zurzeit sind wir ein Team aus 11 Lehrer:innen und 1 bis 2 Referendar:innen pro Jahr.